Kultur

Wirtschaft

 

Die Polizei in Wien ermittelt nach dem Tod von vier Frauen und einem Mädchen innerhalb von 24 Stunden.

Am Freitag wurden drei Frauen von einem Mann in einem Bordell in der österreichischen Hauptstadt erstochen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

Eine weitere Frau und ihre Tochter wurden in einem anderen Vorfall getötet. Die Ermittler glauben, dass der Vater des Mädchens dafür verantwortlich war.

Aktivisten bezeichneten den Tag als "Schwarzen Freitag" und forderten dringende Maßnahmen, um Gewalt gegen Frauen zu stoppen.

Die Körper von drei Frauen wurden gegen 21:00 Uhr Ortszeit in einem Gebäude im zentralen Bezirk Brigittenau gefunden, nachdem ein Zeuge den Rettungsdienst gerufen hatte.

Der Verdächtige, den die Polizei als einen 27-jährigen Afghanen beschrieben hat, wurde in der Nähe des Bordells versteckt gefunden, ein Messer in der Hand.

Das Motiv für die Morde ist derzeit unklar, aber der Mann wurde befragt.

Früher am Freitag wurden eine 51-jährige Frau und ihre 13-jährige Tochter in einer Wohnung im Erdberger Gebiet - etwa 12 km vom Ort des anderen Vorfalls entfernt - tot aufgefunden.

Es besteht kein Zusammenhang.

Die Polizei sucht immer noch nach dem Ehemann der Frau, der auch der Vater des Mädchens ist, da die Ermittler vermuten, dass er sie erwürgt oder erstickt haben könnte.

"Die ersten Ermittlungen, die derzeit laufen, deuten darauf hin, dass stumpfe Gewalt im Spiel war", sagte Polizeisprecher Philip Hasslinger.

Eva-Maria Holzleitner, die Leiterin der frauenpolitischen Abteilung der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei (SPO), hat die Bundesregierung aufgefordert, ein Krisentreffen einzuberufen, um das Problem des Femizids im Land zu diskutieren.

"Wir trauern um die ermordeten Frauen, denken an die Überlebenden und fordern die Umsetzung eines nationalen Aktionsplans zum Schutz vor Gewalt, um endlich das Leben von Frauen in Österreich zu schützen", sagte Frau Holzleitner.

Klaudia Frieben, die Vorsitzende des Dachverbands Österreichischer Frauenringe (OFR), schrieb auf X (ehemals Twitter), dass "dieser Tag als Schwarzer Freitag mit fünf toten Frauen in die Geschichte eingehen wird".

Nach den neuesten Daten zu Femizidraten in Österreich, die vom Institut für Konfliktforschung veröffentlicht wurden, wurden zwischen 2010 und 2020 im Land 319 Frauen getötet - hauptsächlich von männlichen Partnern oder Ex-Partnern.

Die Regierungskoalition hat versprochen, das Problem anzugehen - und im Jahr 2021 fast 25 Mio. € für Initiativen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen bereitgestellt.