Kultur

Wirtschaft

 

Die Präsidentengarde im westafrikanischen Niger hat Präsident Mohamed Bazoum in ihrer Gewalt und den Zugang zum Präsidentenpalast versperrt. Die Westafrikanische

Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) sprach von einem "Putschversuch" und verurteilte diesen.

"Teile der Präsidentengarde haben einen Wutanfall bekommen (...) und vergeblich versucht, die Streitkräfte und die Nationalgarde auf ihre Seite zu ziehen", teilte das Büro des Präsidenten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich "sehr besorgt" über die Ereignisse: "Die EU verurteilt jeden Versuch, die Demokratie zu destabilisieren und die Stabilität Nigers zu beeinträchtigen", schrieb er auf Twitter.

USA "zutiefst besorgt"

Die US-Regierung zeigte sich "zutiefst besorgt" über die jüngsten Entwicklungen in Niger. Die Vereinigten Staaten verurteilten "aufs Schärfste jeden Versuch, die Funktionsfähigkeit der demokratisch gewählten Regierung Nigers unter der Führung von Präsident Bazoum zu behindern oder zu untergraben", teilte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, in Washington mit.

Staatschef offenbar wohlauf

Die Armee und die Nationalgarde seien bereit, gegen die Präsidentengarde vorzugehen, wenn diese sich nicht wieder beruhige, hieß es von der nigrischen Präsidentschaft. Die Armee habe dafür ein Ultimatum gesetzt, hieß es im Umfeld des Präsidenten. Der Staatschef und seine Familie seien wohlauf. Der Anlass für die Aktion der Präsidentengarde war zunächst nicht bekannt.

Ein Umsturz in dem westafrikanischen Land hätte weitreichende Folgen. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso ist Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wird. Erst Ende des vorigen Jahres hatte die EU eine Militärmission in Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen.  Foto-NigerTZai, Wikimedia commons.