Im Ermittlungsverfahren zu dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag auf ein geplantes Taylor-Swift-Konzert in Wien belasten Chatprotokolle den Hauptverdächtigen.
Der Verdächtige soll dschihadistische Absichten geäußert haben.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Bildung einer terroristischen Vereinigung, kriminelle Organisation und Verstöße gegen das Waffengesetz. Ein möglicher Komplize befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft.
Chatnachrichten belasten Hauptverdächtigen
Der 19-Jährige soll einen Treueschwur auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt und veröffentlicht haben. Daraufhin soll er in einem Post geschrieben haben: „Kämpft für Allah. Geht raus und terrorisiert die Kuffar (Ungläubigen). Wenn ihr keine Waffen habt, geht mit Messern raus. Wenn ihr keine Messer habt, überfahrt sie. Und wenn ihr sie nicht überfahren könnt, spuckt ihnen ins Gesicht.“
Ein Gesinnungsgenosse aus Deutschland soll den 19-Jährigen in seinen terroristischen Absichten bestärkt haben. Der in Ternitz im Bezirk Neunkirchen lebende 19-Jährige soll gegenüber diesem „etwas Großes“ angekündigt haben. Auf die Frage, was er damit meine, nannte er als mögliche Anschlagsziele eine schiitische Moschee, die kurdische Botschaft oder ein Konzert, wobei er konkret auf ein Taylor-Swift-Konzert Bezug nahm.
Ablehnung des Enthaftungsantrags
Laut der Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, wurde die Untersuchungshaft des 19-Jährigen zuletzt bis zum 13. November verlängert. Ein Enthaftungsantrag seines Verteidigers Werner Tomanek wurde rechtskräftig abgelehnt. Als Gründe für die Haftverlängerung wurden Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr genannt.
Der 19-Jährige wird verdächtigt, im Namen des IS einen Selbstmordanschlag auf das zweite von drei geplanten Taylor-Swift-Konzerten in Wien geplant zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er so viele „Swifties“, wie die Fans der Sängerin genannt werden, wie möglich töten wollte – entweder mit einem selbst gebauten Sprengsatz oder mit Hieb- und Stichwaffen, die sich in seinem Besitz befanden.
Anschlagsutensilien sichergestellt
Bei einer Hausdurchsuchung des Verdächtigen wurden zahlreiche Anschlagsutensilien sichergestellt, darunter Chemikalien, eine TATP-haltige Flüssigkeit, mehrere elektronische Zündvorrichtungen, ein Zwölfkanalsender, eine Zündkapsel, ein 60 Zentimeter langes Metallrohr, ein 30 Zentimeter langes Kampfmesser, eine 46 Zentimeter lange Machete und ein Butterfly-Messer.
Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den 19-Jährigen wegen terroristischer Vereinigung, krimineller Organisation und Verstößen gegen das Waffengesetz. Ein 17-Jähriger, der ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt, gilt als möglicher Komplize. Foto- Eva Rinaldi, Wikimedia commons.