Die Schweizer Gemeinden beschäftigen mehr Verwaltungspersonal als je zuvor, wie eine neue Analyse des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern zeigt.
Die Studie belegt einen deutlichen Anstieg der Verwaltungsstellen pro Einwohner, insbesondere in den Agglomerationen.
Zwischen 2011 und 2022 verzeichneten die Agglomerationsgemeinden einen Zuwachs von 15,6 % bei den Verwaltungsstellen pro Kopf. Ländliche Gemeinden folgten mit einem Anstieg von 12,9 %, während die Kernstädte ein moderateres Wachstum von 9,7 % aufwiesen. Auch bei den Personalausgaben pro Einwohner lagen die Agglomerationen vorne – mit einem Anstieg von 13,5 %. Zum Vergleich: In ländlichen Gemeinden stiegen die Ausgaben um 6,6 %, in Städten lediglich um 2,6 %.
Trotzdem beschäftigen Städte insgesamt nach wie vor das meiste Personal und geben pro Einwohner am meisten aus. Im Durchschnitt haben Städte 19,6 Vollzeitstellen im öffentlichen Dienst pro 1.000 Einwohner, verglichen mit 9,6 in Agglomerationen und 7,7 in ländlichen Gebieten. Die Personalausgaben in Städten betragen durchschnittlich 2.545 CHF (etwa 3.095 USD) pro Person, während ländliche Gebiete 2.205 CHF und Agglomerationsgemeinden 1.798 CHF pro Kopf ausgeben.
Urbanisierung treibt das Wachstum
Das IWP führt den starken Anstieg der Bürokratie in den Agglomerationen auf die Urbanisierung zurück. Mit dem Bevölkerungswachstum in den Vororten übernehmen diese Gemeinden zunehmend Aufgaben und Funktionen, die traditionell von Stadtzentren verwaltet wurden. Die Forschenden weisen darauf hin, dass öffentliche Dienstleistungen bis zu einer bestimmten Bevölkerungsgrösse effizient erbracht werden können – darüber hinaus steigen die Kosten, da die Verwaltung komplexer und professionalisierter wird.
Auch vermehrte Investitionen in Bereiche wie Kultur, Sport und Freizeit tragen zur wachsenden administrativen Belastung in den Vorortgemeinden bei. Foto-Harald Groven, Wikimedia commons.