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Am Donnerstagnachmittag fand im Erzbischöflichen Palais in Wien ein bedeutendes Treffen der Vertreter von Islam, Judentum und der römisch-katholischen Kirche statt. Dabei wurde die

sogenannte „Wiener Erklärung“ unterzeichnet, eine gemeinsame Stellungnahme, die sich klar gegen religiös motivierten Terror und Gewalt ausspricht.

Die Unterzeichnung der Erklärung übernahmen Kardinal Christoph Schönborn, der scheidende Wiener Erzbischof, Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), sowie Jaron Engelmayer, Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien. Ziel der Erklärung ist es, die Bürgerinnen und Bürger Wiens dazu aufzurufen, das friedliche Zusammenleben in der Stadt zu fördern. Das gemeinsame Auftreten der drei Religionsgemeinschaften solle ein starkes Symbol für ein friedliches Miteinander sein, erklärte die Wiener Erzdiözese in einer Aussendung. Bereits Mitte Dezember wurde die Erklärung gemeinsam formuliert und beschlossen.

Fokus auf friedliches Miteinander

Der offizielle Text der Erklärung trägt den Titel „Wiener Erklärung: Religionen für den Frieden“ und hebt die langjährige Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in der Stadt hervor. „In Wien gibt es eine gute, tragfähige und konstruktive Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften. Sie ist das Ergebnis eines langjährigen Dialogs. Aus dieser Erfahrung heraus und in gemeinsamer Verantwortung setzen wir uns für den Frieden ein – in dem Bewusstsein, dass der Glaube eine starke Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben sein kann“, heißt es in der Erklärung.

Darüber hinaus verurteilen die Unterzeichner jeglichen Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Terror und Gewalt. Sie sprechen sich ebenso entschieden gegen Diskriminierung und Bedrohung religiösen Lebens aus. „Wir verpflichten uns, das gegenseitige Verständnis und den Zusammenhalt innerhalb unserer Glaubensgemeinschaften zu stärken. Gleichzeitig richten wir einen Appell an unsere Gemeinden und an alle Bürger Wiens, sich unermüdlich für den Erhalt eines friedlichen und respektvollen Zusammenlebens in unserer Stadt einzusetzen“, so die abschließenden Worte der Erklärung.

Mit dieser Initiative möchten die Religionsvertreter ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass ein harmonisches Miteinander in einer multikulturellen Stadt wie Wien nicht nur möglich, sondern auch aktiv gefördert werden muss. Foto-Invisigoth67, Wikimedia commons.