Die Kosten für die Überführung von im Mittelmeer aufgegriffenen Flüchtlingen bzw. Migranten nach Albanien beschäftigen laut heutigen Berichten italienischer Medien nun auch den
italienischen Rechnungshof.
Auf Druck von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Oppositionsparteien will der Rechnungshof die Ausgaben für das italienische Marineschiff „Libra“ prüfen, das Männer aus als sicher geltenden Ländern zur Abwicklung ihrer Asylverfahren nach Albanien bringen soll.
Gegner des Abkommens beziffern die Kosten auf 20.000 Euro pro Person. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi entgegnete, dass das Schiff, das Migranten vor Lampedusa aufgreifen soll, etwa 8.400 Euro pro Tag koste.
670 Millionen Euro für fünf Jahre Italien soll das „Albanien-Protokoll“ 134 Millionen Euro pro Jahr kosten, was einer Gesamtausgabe von etwa 670 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren entspricht. Wie Innenminister Piantedosi in einer Fragestunde im Parlament erklärte, betrachtet die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dies als „eine Investition“. Diese Investition soll dazu beitragen, die derzeitigen Ausgaben für die Aufnahme von Migranten, die sich auf etwa 1,7 Milliarden Euro pro Jahr belaufen, insgesamt zu senken.
Zu den im Abkommen (Protokoll) mit den Behörden in Tirana angegebenen Ausgaben gehören auch die Kosten für „Unterkunft und Verpflegung“ der italienischen Polizei, etwa 300 Personen. Neun Millionen Euro sollen für die Anmietung von Hoteleinrichtungen in der albanischen Hafenstadt Shengjin ausgegeben werden, wo sich der Hotspot für die Migranten befindet. Dieser soll von italienischen Beamten betrieben werden. Vorgesehen ist die Unterbringung in Einzelzimmern sowie „Verpflegung und damit zusammenhängende Dienstleistungen“ für einen Tagespreis von 80 Euro pro Beamten. Foto-Mstyslav Chernov, Wikimedia commons.