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Einerseits klagen viele über lange Wartezeiten für kassenärztliche Termine. Gleichzeitig nehmen täglich bis zu 20 Prozent der Patientinnen und Patienten ihre Termine nicht wahr, ohne diese

abzusagen. Dies kritisiert der Wiener Präsident des Urologieverbandes.

Allein bei den Urologinnen und Urologen werden durchschnittlich 2.200 Termine pro Monat nicht wahrgenommen, erklärt Mehmet Özsoy, Präsident des Urologenverbandes, gegenüber „Wien heute“. Das entspricht etwa zehn Prozent täglich, an manchen Tagen sogar bis zu 20 Prozent.

„Natürlich warten andere Patienten auf diese wertvollen Termine. Patienten, die bei uns keinen Termin bekommen, suchen dann die Spitalsambulanzen auf. Wir wissen jedoch, dass 70 bis 80 Prozent aller Akut- oder Notfallvorstellungen in Spitalsambulanzen eigentlich gar keine Notfälle sind.“

Laut Özsoy wird den Patientinnen und Patienten unter anderem mitgeteilt: „Wenn Sie nicht kommen können, antworten Sie bitte einfach mit einem ‚Nein‘ auf diese SMS.“ Dennoch folgen viele dieser Aufforderung nicht. „Wir sind dann gezwungen, Ausfallhonorare zu erheben“, so Özsoy weiter. Diese Gebühren werden per Post an die Personen geschickt, die ihren Termin versäumt haben. In der Ordination von Özsoy werden dafür 60 Euro fällig. Je nach Fachgebiet können die Ausfallkosten bis zu 100 Euro betragen. Foto-Tim Reckmann from Hamm, Deutschland, Wikimedia commons.