Kultur

Wirtschaft

Zwangsverheiratungen sind international weit verbreitet; laut internationalen Studien sind 22 Millionen Menschen – darunter neun Millionen Kinder – davon betroffen.

Auch in Österreich gibt es Zwangsehen, doch darüber ist bisher wenig bekannt, wie eine heute präsentierte Studie des Projekts "Forced Marriage (FORMA)" zeigt.

Gefordert werden ein genaues Monitoring und bessere Datenerhebung sowie mehr Aufklärung und Bewusstseinsarbeit, insbesondere bei jungen Menschen. Dringend empfohlen wird von den Studienautoren in einer Aussendung auch die Anhebung des Mindestalters für Eheschließungen auf 18 Jahre.

Weiters wird ein Ausbau von Beratungsangeboten für Ehekandidatinnen und -kandidaten sowie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Opferschutzeinrichtungen und Schulen gefordert. Zentral sei auch ein österreichweiter Ausbau von niederschwelligen Anlaufstellen, bei denen mehrsprachige psychosoziale Beratung angeboten wird.

Wie viele Zwangsverheiratungen es jährlich in Österreich gibt, ist nicht bekannt. Die Frauenberatungsstelle Orient Express ging gegenüber Ö1 von einigen hundert Fällen aus. Für die Studie des Projekts FORMA wurde im Auftrag des Innenministeriums und der Frauen- und Gleichstellungssektion im Bundeskanzleramt nun erstmals ein Lagebericht erstellt. Foto- Foreign and Commonwealth Office, Wikimedia commons.