Der ultraliberale Präsident Argentiniens, Javier Milei, setzte sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos vehement für freie Marktwirtschaft und Kapitalismus ein. "Der Kapitalismus ist das einzige
System, das die Armut in der Welt beenden kann", erklärte der Staatschef heute im Schweizer Skiort. "Der Sozialismus führt immer zu einem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Niedergang."
Der Wirtschaftswissenschaftler Milei übernahm Mitte Dezember sein Amt und leitete sofort eine Reihe von Reformen ein. Dazu gehört die Liberalisierung des Arbeits- und Mietrechts, die Privatisierung von Staatsbetrieben und die Abschaffung der Zentralbank. Da er im Parlament keine eigene Mehrheit hat, stecken die Reformen derzeit jedoch im Kongress fest.
"In seiner Rede in Davos kritisierte Milei auch viele Regierungen westlicher Industrieländer dafür, zu stark in den Markt einzugreifen und die Freiheit der Bürger einzuschränken.
Regulierungen und Sozialsysteme würden letztendlich zu mehr Ungerechtigkeit führen. "Der Staat ist nicht die Lösung, der Staat ist das Problem", betonte er und schloss mit seinem Slogan aus dem Wahlkampf: "Es lebe die Freiheit, verdammt noch mal."
Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 200 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Foto-Embajada de Estados Unidos en Argentina, Wikimedia commons.