Die Bevölkerung in Österreich wird bis 2080 von 9,1 Millionen auf 10,2 Millionen Einwohner anwachsen. Allerdings sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64 Jahren, da
in diesem Segment bereits im Vorjahr das Maximum erreicht wurde, wie eine Prognose der Statistik Austria zeigt. Ein Zuwachs ist lediglich in der Altersgruppe ab 65 Jahren zu verzeichnen, die bis 2060 schon 29 Prozent der Bevölkerung ausmachen wird. Insgesamt wächst Österreichs Bevölkerung nur durch Zuwanderung, erklärte der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas.
„Die Zehn-Millionen-Marke wird geknackt“
„Wir gehen davon aus, dass Österreich bereits in den 2060er Jahren die Zehn-Millionen-Marke bei der Einwohnerzahl überschreiten wird“, sagte Thomas bei einer Pressekonferenz in Wien. „Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl jedoch nicht wachsen, sondern schrumpfen und im Jahr 2080 nur noch 6,9 Millionen Menschen betragen.“ Das entspräche dem Niveau von 1950. Der natürliche Saldo aus Geburten und Sterbefällen fällt in der Prognose durchgehend negativ aus. „Es sterben also mehr Menschen, als geboren werden“, so Thomas.
Regionale Unterschiede im Wachstum
Das prognostizierte Bevölkerungswachstum von 11,5 Prozent bis 2080 verteilt sich regional sehr unterschiedlich. Vor allem in Wien wird aufgrund der hohen Zuwanderung ein überdurchschnittlicher Anstieg erwartet, da ein Drittel der internationalen Migration nach Österreich auf die Bundeshauptstadt entfällt. In Kärnten hingegen rechnen die Expertinnen und Experten mit leichten Bevölkerungsverlusten.
Weniger Erwerbstätige, mehr Ältere
Im Vorjahr lebten in Österreich 5,6 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren. Diese Zahl wird laut Thomas bis 2040 um rund 265.000 Personen sinken und danach bis 2050 auf einem Niveau von etwa 5,3 Millionen stagnieren. Bis 2063 dürfte sie auf ein Minimum von 5,2 Millionen fallen und bis 2080 wieder leicht auf 5,3 Millionen steigen. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf alle umlagefinanzierten sozialen Sicherungssysteme wie Gesundheit, Pensionen und Pflege. „Die Ausgaben für Pensionen werden beispielsweise immer weiter steigen“, betonte Thomas.
„Frühe Pensionierung bleibt ein Trend“
Im Jahr 2023 lebten österreichweit etwa 1,8 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Der Anteil dieser Altersgruppe wird sich bis 2040 von derzeit rund 20 Prozent auf knapp 27 Prozent erhöhen. In den Jahren 2060 und 2080 wird der Anteil der „65 plus“-Bevölkerung dann 29 Prozent betragen. „In Österreich besteht auch die Tendenz, relativ früh in Pension zu gehen“, fügte Thomas hinzu. Foto: C.Stadler/Bwag“ oder © C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0., Wikimedia commons.