Kultur

Nachrichten

 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele am Mittwoch vor ausgrenzender Sprache gewarnt. Diese Kritik richtete sich offenbar auch an die ÖVP,

die sich zuletzt als Anwältin "normal denkender Menschen" positioniert hat. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hingegen möchte weiterhin das Wort "Normalität" verwenden dürfen.

Nehammer erklärte am Rande der Bregenzer Festspiele, dass er sich mit Bundespräsident Van der Bellen sehr gut verstehe und sie regelmäßigen Austausch pflegen. Er bleibe jedoch dabei: "Es ist wichtig, dass man Normalität in Österreich benennen darf. Ich habe schon einmal gesagt, dass ich es schon nicht normal finde, dass man über Normalität überhaupt eine große Debatte führt."

Die Menschen müssten sich in ihrer Vielfalt in der Politik wiederfinden, seine Aufgabe und die der Bundesregierung sei es, "Politik für die vielen zu machen und die wenigen nicht zu vergessen". Das Problem seien die Extremen, sowohl rechts als auch links. "Wenn die Ausnahme plötzlich zur Regel wird, fühlt sich die Mehrheit nicht mehr repräsentiert", sagte Nehammer. "Es ist in Ordnung, wenn jemand sich dazu entschließt, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, aber einer, der mit dem Auto fahren muss, soll kein schlechtes Gewissen haben müssen. Und genauso ist es okay, wenn jemand sich dazu entschließt, vegan zu leben. Aber es muss auch okay sein, wenn andere gerne Schnitzel essen." Foto-Bundesministerium für Finanzen, Wikimedia commons.