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ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek hatte für diesen Herbst den Beschluss der neuen Lehrerausbildung angekündigt, mit Start im Studienjahr 2024/25. Ob dieser Zeitplan

hält, ist unsicher.

Für die grüne Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger sind noch „viele Fragen offen“. Polaschek zeigte sich darüber heute „nicht nur überrascht, ich bin befremdet“.

Die von Polaschek forcierte Reform sieht vor, dass die Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen künftig etwa aus drei Jahren Bachelor- und zwei Jahren Masterstudium besteht. Der Master soll außerdem besser berufsbegleitend absolvierbar werden.

Blimlinger sieht Berufsbegleitung kritisch Bei den Grünen kommt die Teilverkürzung der Ausbildung nicht gut an. Reformpotenzial sieht Blimlinger durchaus, etwa bei einer stärkeren Verschränkung von Bachelor- und Masterstudium, aber sie sei gegen eine reine Kürzung.

Eine Evaluation habe ergeben, dass die derzeitige Einteilung der Ausbildung (vier Jahren Bachelor und zwei Jahren Master z. B. für Sekundarstufe) sehr positiv bewertet werde.

Das Studium müsse jedenfalls so aufgestellt werden, dass die volle Berufsfähigkeit erreicht werden kann. Ein Lehramtsstudium berufsbegleitend abzuschließen sei schwierig, auch müsse der Einstieg sanfter geschehen. Ein Beschluss könnte sich „vielleicht im Spätherbst“ ausgehen, so die ehemalige Hochschulrektorin Blimlinger.

Polaschek sieht breiten Konsens Polaschek gab an, dass es seit Monaten intensive Gespräche mit dem Koalitionspartner gegeben habe, der Gesetzesentwurf sei mit allen Stakeholdern (Hochschulen, Lehrergewerkschaft, Studierende) abgestimmt. Es gebe breiten Konsens über die Verkürzung, man folge zudem der Empfehlung, das Studium zu entschlacken. Zudem gebe es den „breiten Wunsch, dass sich etwas ändert.“

Die Evaluation habe nicht die Frage der Studienlänge als Grundlage gehabt, sondern den Verlauf des Kompetenzerwerbs, sagte unterdessen Andreas Schnider, Vorsitzender des Qualitätssicherungsrats für die Pädagogenbildung. Dieser sei am stärksten gewesen, wenn die Studieninhalte stark mit der Praxis abgestimmt waren.

Deshalb plädiere er für einen berufsbegleitenden „dualen“ Master. Er persönlich halte zehn Semester Studiendauer zudem für ausreichend. Unterstützung bekam Polaschek von den Pädagogischen Hochschulen. Es gehe um eine Weiterentwicklung der Ausbildung aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre. Foto-© C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0, Wikimedia commons.