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Der Impfstoff von AstraZeneca soll überwiegend für die Corona-Schutzimpfung von Älteren eingesetzt werden. Nach ärztlichem Ermessen und bei individueller

Risikoabwägung kann der Impfstoff weiter auch bei unter 60-Jährigen verwendet werden. „Wir müssen den Impfstoffen vertrauen können“, so Bundeskanzlerin Merkel.  

Corona-Schutzimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca sollen ab Mittwoch, 31. März, überwiegend Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre erhalten. Das haben die Ministerinnen und Minister sowie die Senatorinnen für Gesundheit von Bund und Ländern beschlossen.

Zuvor hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) einen überarbeiteten Entwurf für ihre Covid-19-Impfempfehlung vorgelegt. Sie empfiehlt darin, den Impfstoff von AstraZeneca für Personen im Alter über 60 Jahren zu verwenden. Der Einsatz bleibe jedoch auch unterhalb dieser Altersgrenze „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoabwägung und Entscheidung der impfwilligen Person nach sorgfältiger Aufklärung möglich“, heißt es in dem Beschluss.  

„Jedem Verdacht wird nachgegangen“

Die Empfehlungen der STIKO beruhen auf Erkenntnissen, die Fachleute in den vergangenen Wochen über sehr seltene aber sehr schwere Fälle von Hirnvenenthrombosen bei mit AstraZeneca geimpften Personen gesammelt haben. „Es sind Erkenntnisse, die die Ständige Impfkommission und damit auch wir nicht ignorieren können“, sagte die Bundeskanzlerin. 

Impfen bleibe das wichtigste Mittel gegen Corona – und die Bürgerinnen und Bürger müssten den Impfstoffen vertrauen können. „Vertrauen entsteht aus dem Wissen, dass jedem Verdacht und jedem Einzelfall nachgegangen wird“, so die Kanzlerin. „Dafür stehen Bund und Länder ein.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte: „Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland können sich darauf verlassen, dass in Deutschland zugelassene Impfstoffe akribisch überwacht werden – und dass die Ergebnisse dieser Überwachung transparent gemacht werden.“ 

Die Ministerinnen und Minister sowie die Senatorinnen für Gesundheit der Länder haben im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Gesundheit folgendes Vorgehen vereinbart:

  • Der Impfstoff von AstraZeneca kommt ab Mittwoch zum Einsatz bei Personen, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Den Ländern steht es frei, bereits jetzt auch die 60- bis 69-Jährigen für diesen Impfstoff mit in ihre Impfkampagne einzubeziehen. Dies gibt die Möglichkeit, diese besonders gefährdete und zahlenmäßig große Altersgruppe angesichts der wachsenden 3. Welle nun schneller zu impfen.
  • Der Impfstoff von AstraZeneca kommt zum Einsatz bei Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 („höchste und hohe Priorität“), die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die gemeinsam mit dem impfenden Arzt nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung entscheiden, mit AstraZeneca geimpft werden zu wollen. Dies soll grundsätzlich in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte erfolgen.

Durch den Beschluss könnten die über 60-Jährigen nun schneller geimpft werden, betonte Spahn. „Insofern kann ich alle über 60-Jährigen tatsächlich ausdrücklich nur bitten, dieses Impfangebot auch wahrzunehmen.“ Der Wirkstoff von AstraZeneca sei sehr wirksam – gerade bei Älteren. 

Zweitimpfung mit mRNA-Impfstoff

Wer bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen hat und unter 60 Jahre alt ist, soll laut Impfempfehlung der STIKO anstelle der zweiten AstraZeneca-Impfstoffdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs 12 Wochen nach der Erstimpfung erhalten. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte: „Die ergänzte Empfehlung der STIKO zu Zweitimpfungen schafft Klarheit für die etwa 2,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger unter 60 Jahren, die in den letzten Wochen eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben.“ Am Mittwoch werde er mit den Gesundheitsministern und -ministerinnen der Ländern über das genaue Vorgehen sprechen, so Spahn.