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Angesichts der drohenden militärischen Eskalation in Niger ist die US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland überraschend in die Hauptstadt des westafrikanischen Landes gereist. Sie hielt sich

gestern Abend (Ortszeit) in einem telefonischen Briefing in Niamey auf. Dort traf sie sich mit Spitzenvertretern der Junta und machte deutlich, was in der Beziehung der USA zu Niger auf dem Spiel steht. Die USA drängen auf eine Verhandlungslösung in Niger.

Die Gespräche mit den Vertretern der Junta seien "außerordentlich offen und teilweise schwierig" gewesen, so Nuland. Sie traf auch mit der Armeeführung zusammen. Allerdings wurde ihr ein Treffen mit dem selbsternannten Präsidenten Abdourahamane Tiani sowie mit dem abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum verweigert. Dennoch hätten die Treffen "die Tür für weitere Gespräche geöffnet".

Der Besuch von Nuland erfolgte wenige Stunden nach dem Ablauf eines Ultimatums der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS an die Putschisten, die verfassungsgemäße Ordnung wiederherzustellen. ECOWAS, angeführt von Nigeria, hatte mit militärischer Intervention gedroht, falls die Junta der Forderung nicht nachkommt. Die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS-Staaten sollen nun am Donnerstag in Nigerias Hauptstadt Abuja zusammenkommen, um über die weiteren Schritte zu beraten.

Die Junta erhält Unterstützung von den Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso, deren Mitgliedschaft in der ECOWAS suspendiert wurde. Algerien hat sich ebenfalls klar gegen eine militärische Intervention in Niger ausgesprochen. Hingegen hat sich die Europäische Union hinter ECOWAS gestellt. Foto-NigerTZai, Wikimedia commons.