Österreich

Pizza, Pasta, Insalata und Gelato - für den italienischen Radprofi Umberto Marengo haben plötzlich die klassischen Gerichte aus seiner Heimat eine ganze besondere

Bedeutung bekommen. Denn je kräftiger er in die Pedale tritt umso besser für die hungrigen Kunden. Der 27-Jährige ist als Fahrradkurier unterwegs und hält sich aufgrund der strengen Ausgangssperre auf dem Apennin so zumindest halbwegs fit.

"Die Kunden sind überrascht, wenn ich komme - vor allem, weil ich immer versuche die Treppe zu nehmen statt den Fahrstuhl, um noch ein bisschen mehr Training zu haben", berichtet der ungewöhnliche Fahrradkurier, der normalerweise beim Pro Team Vini Zabu-KTM unter Vertrag steht.

Zwischen 20 und 30 Fahrten in Collegno nahe Turin stehen pro Tag für ihn an. Das sind zwar "nur" 50 bis 60 Kilometer, aber besser als nichts. Die Alternative wären sture Fahrten auf dem Hometrainer gewesen. Die Etappen beim Giro d'Italia sind unter Umständen viermal so lang.

Aber Marengo versucht, das Beste aus seinem Job-Intermezzo zu machen. "Ich versuche immer, die Lieferung so schnell wie möglich zu machen und mich so stark wie möglich zu verausgaben", berichtete er, der sich eigentlich in diesen Tagen auf die Italien-Rundfahrt vorbereiten wollte. Doch die Corona-Pandemie kam dazwischen.

Alles kam im Übrigen ins Rollen, als Marengo mit seiner Freundin zu Hause saß und beide Lust auf ein Eis hatten. Im Internet stießen sie auf einen Eisladen, der auch nach Hause liefert - und Marengo kam auf die Idee für den Aushilfsjob. Ein Telefonat mit dem Bürgermeister - und die Sache war geritzt.afp, foto-Petar Milošević,wikimedia.