Kultur

Kurz vor der Kampfabstimmung um den SPÖ-Vorsitz ist ein Video aufgetaucht, in dem der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, scharfe Kritik an der

Europäischen Union äußert. In der Aufnahme aus dem Jahr 2020 bezeichnet er die EU als "aggressivstes außenpolitisches militärisches Bündnis, das es je gegeben hat". Die Union sei in ihrer Doktrin "schlimmer als die NATO".

Babler äußerte sich in einem Podcast des SPÖ-nahen PR-Beraters Rudolf Fußi. Auf Fragen zur Union antwortete der Kandidat für den SPÖ-Vorsitz, dass er die EU "überhaupt nicht leiwand" finde. Er sei bereits in der Bewegung "gegen dieses Konstrukt" aktiv gewesen. Babler betrachtete die EU als "imperialistisches Projekt mit ein paar Sozialstandards".

Allerdings warb der Bürgermeister nicht für einen Austritt aus der EU. Er plädierte vielmehr für eine Veränderung des EU-Konstrukts. Während seiner Zeit in der Sozialistischen Jugend trat er noch gegen einen Beitritt zur Union auf. Konfrontiert mit seinen damaligen Aussagen von der "Krone", erklärte Babler nun, dass eine Reform der europäischen Verträge auf dem Weg zur Sozialunion erforderlich sei. "Mit dieser Forderung befinde ich mich in guter Gesellschaft mit vielen sozialdemokratischen Regierungschefs", fügte er laut APA hinzu.

Debatte über Bablers Ausbildung

Babler sorgte kürzlich in einer Puls24-Sendung für Aufsehen, als er sich selbst als Marxist bezeichnete, dies aber später im ORF revidierte.

Plötzlich steht Babler auch hinsichtlich seiner Ausbildung unter Gegenwind. Laut einem Bericht der "Presse" hat der Bürgermeister entgegen der gängigen Meinung keine abgeschlossene Schlosserlehre. Natürlich hat Babler dies in seinem Lebenslauf nie behauptet. Eine Sprecherin erklärte gegenüber der "Presse", er sei "kein gelernter Maschinenschlosser", habe jedoch "in einer Fabrik als Schlosser gearbeitet".